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Disibodenberg – Nah an der Macht


Weit sichtbar war das mächtige Kloster der Benediktiner im Mittelalter. Erkennbar sind heute nur noch die Grundrisse und ein paar Giebel.  Aber ein Name bleibt untrennbar mit dem Disibodenberg verbunden: Hildegard von Bingen. Hier verbrachte die heiliggesprochenen Nonne 39 Jahre ihres Lebens. Bekannt ist sie für ihre Visionen und ihr Kräuterwissen. Weniger für ihre Macht als politische Stimme im Mittelalter. Sie teilte ihre Ansichten zur Rolle von König und Kirche offen mit. In ihren Briefen an die Mächtigen des Reiches nimmt sie kein Blatt vor den Mund. So ermahnt sie Konrad III. seine Lust zu bezähmen und den Schmutz aus seinem Geist zu entfernen. Friedrich I. Barbarossa gibt sie zu bedenken: ”Sieh also zu, dass du - wenn der höchste Richter dich betrachtet - nicht angeklagt wirst, du hättest dein Amt nicht recht verstanden, und dann erröten müsstest." 

Die vielen Gesichter der Hildegard von Bingen

Wollen Sie mehr über Hildegard und ihre Rolle im Machtspiel des Mittelalters erfahren? Dann machen Sie einen Abstecher nach Bingen, den letzten Wirkungsort Hildegards. Hier gründete sie ein eigenes Kloster auf dem Rupertsberg. Auch hiervon steht heute nur eine Ruine. Wie beide Klöster einst aussahen, zeigt Ihnen das Historische Museum am Strom in Bingen. Es präsentiert die Wirkstätten Hildegards und ihre Nähe zur Macht in der Ausstellung "Die Kaiserflüsterin  Hildegard von Bingen trifft Friedrich Barbarossa. Fakten und Fiktionen".