Mainzer Dom – Große Erwartungen
Was für eine riesige Kathedrale! Nicht umsonst ist er das Wahrzeichen der Stadt: der Mainzer Dom. 116 Meter lang, der Westturm über 80 Meter hoch, mehr als 4000 Menschen haben in ihm Platz.
Symbol des Machtanspruchs
Die Stadt verdankt diesen Prachtbau auch dem Machtstreben einer Person: Erzbischof Willigis (975–1011). Sein Anspruch war hoch: Mainz sollte ein zweites Rom nördlich der Alpen werden. Und er selbst der Stellvertreter des Papstes. Aufgebaut ist die Kirche daher wie die damalige Peterskirche in Rom : Beeindruckend groß und mit einem Hauptaltar im Westen statt wie üblich im Osten. Für Mainz wollte Erzbischof Willigis damit Macht im Reich sichern. Vor allem das Recht auf die Weihe des Königs. Sie sollte im neuen Dom stattfinden. Konkurrenz darüber gab es mit den Erzbischöfen von Köln und Trier. Willigis Anspruch prägte Mainz. Und der Dom zeugt davon noch heute als ein Baukunstwerk des Mittelalters.
Dom und Dommuseum
Wollen Sie die Mainzer “Peterskirche” selbst erleben? Nicht nur ein Besuch in St. Martin lohnt sich. Schätze des Mittelalters zeigt auch das Bischöfliche Dom- und Diözesanmuseum. Passend zum Kaiserjahr neu gemacht ist die Ausstellung "Von Bonifatius zum kurfürstlichen Kolleg: Früh- und Hochmittelalter” und "Die unvergleichliche kostbare Carthaus" http://www.dommuseum-mainz.de/
Wenn Türen sprechen könnten…Das Mainzer Marktportal hätte einiges zu erzählen. Als wichtigster Zugang liegt es an der Nordseite des Doms. Gegossen wurden die bronzenen Türen im Auftrag von Erzbischof Willigis. Und das Marktportal spricht wirklich. Denn verewigt haben sich hier unterschiedliche Bischöfe: Fertigen ließ Erzbischof Williges die Türen mit einer Inschrift oben, in der Mitte und auf dem unteren Rand. Darin bezieht er sich auf Karl den Großen. Williges wollte Mainz damit als Ort für künftige Königskrönungen ins Spiel bringen.
Privileg für Mainzer Bürger
Besonders glücklich machte die Mainzer wahrscheinlich ein anderer, Erzbischof Adalbert. Von ihm stammt der kleine Text auf den oberen Türflügeln: es ist ein Steuer- und Gerichtsprivileg. Festgeschrieben steht hier, dass Mainzer Bürger nur noch Steuern in der Stadt selbst zahlen. Genauer gelesen hätte die Inschrift auf dem Markportal besser Erzbischof Arnold. Könnten Sie sprechen, würden die Türen vielleicht von seinem Ableben erzählen.
Mehr Geschichten erzählt Ihnen das Dommuseum
Mehr zur Domgeschichte zeigt das Mainzer Dommuseum: http://www.dommuseum-mainz.de/
Der Hohe Dom St. Martin zu Mainz
Markt 10
55115 Mainz
Internet
Wer krönt? Ein Streit, ein Bischof und ein neuer Dom
Freikaufen oder ermorden? Eine Tür – zwei Geschichten: Die Mainzer und ihre Erzbischöfe
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