Arbeiten für andere – Das Kloster Prüm als Großgrundbesitzer

Die Reichsabtei Prüm besaß mehr Land als viele Fürsten

In der Reichsabtei Prüm St. Salvator erwartet Sie einer DER Großgrundbesitzer des frühen Mittelalters. Gestiftet wird die Benediktinerabtei 721 von Bertrada, der Urgroßmutter Karls des Großen. Eine Stiftung ist ein Weg als Adeliger etwas für das eigene Seelenheil zu tun. Aber die Mönche in Prüm beteten aber nicht nur für ihre Stifter. Sie übernahmen ganz weltliche Aufgaben, etwa die Verwaltung von Besitz. Denn im Mittelalter sind viele Abteien und Klöster mehr als ein Ort des Gebets: sie sind Teil eines großen Netzwerks der Macht und Entwicklungszentren. Sie schaffen und bewahren Wissen, sind Geldgeber, Krankenhäuser und Großgrundbesitzer.  Auch die Reichsabtei Prüm.

Das Prümer Urbar verzeichnet den Besitz

Im 9. Jahrhundert erstreckt sich ihr Landbesitz vom Oberrhein bis in die Bretagne. Das Wissen darüber verdanken wir dem Prümer Urbar. Darin aufgelistet sind alle Besitztümer der Reichsabtei. Erstellt wurde das Verzeichnis nach zwei Überfällen durch die Normannen. Sie beschädigen die Abtei schwer.  Zu neuer Blüte führt Prüm der Abt Regino. Seine Statue begrüßt Sie vor den Toren. Auch die Bertradaburg gehört zeitweise zu Prüm. Im Streit um die Macht verliert die Reichsabtei im 13. Jahrhundert ihren Einfluss und Besitz an das Erzbistum Trier. Prüm beherbergt noch heute das Grab Kaiser Lothars I. und bewahrt eine besondere Reliquie: die Sandalen Christi.